Pflanz - und Pflegeanleitung

1.       Die Bodenvorbereitung  

Für den Erfolg einer Pflanzung ist eine sorgfältige Bodenvorbereitung unerlässlich.

Die richtige Reihenfolge:

  • Boden auflockern - Bei verdichteten Böden besteht die Gefahr von Staunässe. Bitte eine Bodenlockerung bis in eine Tiefe von 50 cm vornehmen. Das gelingt entweder mit dem Spaten oder maschinell mit einem Grubber.
  • Wurzelunkräuter entfernen -Bei kleineren Flächen können Sie dies mit der Grabgabel leicht bewerkstelligen. Handelt es sich allerdings um eine größere stark verunkrautete Fläche, raten wir Ihnen, den gesamten Oberboden gegen einen unkrautfreien Humus auszutauschen.
  • Boden verbessern - Der Boden sollte vor der Pflanzung optimal mit Nährstoffen versorgt werden. Dazu verrotteten Kompost oder alternativ einen  organischen Langzeitdünger einarbeiten. Vom Langzeitdünger eine Handvoll pro Quadratmeter ausbringen. Bei schweren lehmigen Böden etwas Sand einarbeiten, um den Boden aufzulockern. Sehr gut bewährt hat sich auf der Bodenaktivator.
  • Boden eben machen - Die Pflanzfläche mit einem Kreil oder Rechen eben ziehen und dabei Steine und größere Brocken herausarbeiten.

2.       Das Pflanzen 

  •  Die Pflanzen vor dem Einpflanzen durchdringend gießen oder tauchen, damit der Wurzelballen ausreichend feucht ist.
  • Pflanzen austopfen und ggf. Unkräuter oder Moos auf der oberen Topfschicht entfernen.
  • Zuerst die gerüstbildenden größeren Gehölze und Stauden verteilen, dann die Begleitstauden, abschließend die Bodendecker. WICHTIG: Beim Auslegen der Pflanzen das vorbereitete Beet so vorsichtig wie möglich betreten, damit der aufgelockerte Boden nicht wieder verdichtet wird.
  • Pflanzen nicht zu flach, aber auch nicht zu tief einpflanzen. Die Faustregel lautet: Der Topfballen sollte 1 – 2 cm mit Erde bedeckt sein. Bei größeren Gehölzen und bei der Pflanzung am Hang, empfehlen wir einen Gießrand. Bei schwerer Erde empfiehlt es sich Pflanzsubstrat mit in das Pflanzloch einzumischen. 
  • Gehölze durchdringend wässern. So bekommen die Pflanzen Bodenschluss. Bei Stauden mehrmals vorsichtig gießen (nicht schwämmen), damit das Wasser in den lockeren Boden eindringen kann. Bei größeren Flächen am besten einen Regner nutzen, der eine Zeit lang angestellt wird, bis sich die oberste Bodenschicht vollgesaugt hat.
  • In den ersten Wochen nach der Pflanzung ist je nach Witterung auf eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit zu achten, damit das Einwurzeln zügig erfolgt und die Pflanzen sich selbst versorgen können.

3.       Das Mulchen 

Um die Neuanpflanzung unkrautfrei zu halten und für einen guten Wasserhaushalt zu sorgen, ist es sinnvoll, die Fläche abschließend zu mulchen. Hierfür empfehlen wir Gartenhumus oder Gartenfaser. Bei extensiven Pflanzungen, die wenig Nährstoffe und Humus bevorzugen, zu Split oder Lava greifen.

Allgemein raten wir von der Verwendung von Folien und Vliesen jeglicher Art ab, denn Kunststoff hat im Boden nichts zu suchen!

WICHTIG: Rindendekor als Mulchschicht kann nur verwendet werden, wenn die Rinde ausreichend abgelagert ist, das heißt wenn sie nicht mehr nach frisch geraspelter, harziger Rinde riecht. Frische Rinde bindet bei der Verrottung den Stickstoff, den eigentlich die Pflanzen benötigen. In der Folge werden die Pflanzen gelb und kümmern. Am besten eignet sich Pinienborke, die am langsamsten abbaut und somit den Boden am wenigsten beeinflusst.

Das Mulchmaterial der Wahl wird gleichmäßig 3 – 4 cm dick auf den offenen Boden zwischen den Pflanzen aufgebracht und verteilt.

4.       Richtig gießen

Für den Erfolg der Pflanzung ist im ersten Jahr nach der Pflanzung die ausreichende Wasserversorgung entscheidend. Insbesondere bei Nadelgehölzen treten sichtbare Trockenschäden erst dann auf, wenn es bereits zu spät ist. Deswegen ist heutzutage eine Tröpfchenbewässerung obligatorisch.

Zur besseren Einschätzung des Wasserbedarfs beachten Sie bitte nachfolgende Regeln:

 

TemperaturFlächige BepflanzungBäume & SträucherHecken     
ca. 10°C1 x Woche  -10 Liter/qm1 x Woche - 10 Liter/qm1 x Woche - 10 Liter/qm
ca. 20°C2 x Woche  - 10 Liter/qm2 x Woche - 20 Liter/qm2 x Woche - 20 Liter/qm
ca. 30°C3 x Woche - 10 Liter/qm3 x Woche - 30 Liter/qm3 x Woche - 30 Liter/qm

5.       Die Gartenarbeit 

Ist der Boden optimal vorbereitet, die Stauden richtig gepflanzt  und gewässert, sorgt die Natur für ein gesundes Wachstum der Pflanzen. Dennoch gilt es, durch regelmäßige Gartenarbeit die Pflanzung über das Jahr hinweg schön und attraktiv zu halten.

                    I.            Stauden

  •  Arbeiten im ersten Jahr - Unkräuter entfernen, bevor diese zur Samenreife kommen und sich somit verbreiten können. Verblühte Stauden zeitnah stark zurückschneiden, damit sie wiederum durchtreiben und  ggf. noch ein zweites Mal blühen oder durch verstärktes vegetatives Wachstum den Boden schließen.
  • Arbeiten in den weiteren Jahren - Unkräuter immer zeitnah entfernen. Das bleibt eine Daueraufgabe, bis sich der Boden durch die Stauden geschlossen hat und somit kein Raum mehr für Samenunkräuter frei bleibt. Remontierende Stauden wie Garten-Salbei oder Katzenminze nach der ersten Blüte im Juni stets bodeneben zurückschneiden. Lavendel ebenfalls nach der Hauptblüte zurückschneiden, allerdings nicht ins kahle Holz. Lavendel lässt sich zu schönen Kugeln formen. Rittersporn beim Rückschnitt zwei Handbreit über dem Boden schneiden. Bei den sommerblühenden Prachtstauden wie Phlox oder Glockenblumen stets die verblühten Blütenstände entfernen. Im Spätherbst aussamende Stauden wie Astern oder Indianernesseln bodeneben abschneiden. Gräser und viele andere Stauden stehen lassen, damit der Garten auch im Winter seinen Schmuck behält. In den ersten warmen Märztagen, bevor die Zwiebeln austreiben, alle verbliebenen Blütenstände und Gräser bodeneben zurückschneiden. Bei größeren Beeten können Sie  das auch mit dem Freischneider erledigen.
  • Im Frühling den Boden nach dem Rückschnitt mit Humus und Nährstoffen versorgen. Dazu verrotteten Kompost und organischen Langzeitdünger einbringen. Bei extensiven Pflanzungen, die wenig Nährstoffe und Humus bevorzugen, ist dies nicht notwendig.
  • Im Sommer hohe Prachtstauden wie Rittersporn oder Stauden-Sonnenblumen, die zum Umfallen neigen, mit Staudenstützen oder Bambusstäben Halt geben.

                  II.            Gehölze

  • Im Frühjahr blühende Ziersträucher wie Flieder gleich nach der Blüte ggf. kräftig zurückschneiden, da sie mit dem folgenden Jahrestrieb Blütenknospen fürs nächste Jahr bilden. Bei Sträuchern wie Forsythien, die hautsächlich am zweijährigen Holz blühen, nur mehrjähriges, altes Holz ausschneiden. Dies vorzugsweise im Winter erledigen. Sommerblühende Sträucher wie Sommerflieder und Bartblumen im Frühling stark zurückschneiden, da sie am einjährigen Holz blühen, und der Rückschnitt einen kräftigen Neutrieb mit reichlichem Blütenflor auslöst. Rosen im Herbst nur etwas einkürzen. Erst vor dem Austrieb im Frühling stärker zurückschneiden, damit sie kräftig neu austreiben. Nach der ersten Hauptblüte abgeblühte Triebe auf drei bis fünf Augen zurückschneiden. Dadurch treiben sie nochmals kräftig durch und bilden erneut Blüten.
  • Formale Hecken und andere Formgehölze wie Buchs-Kugel im Sommer nach dem starken Austrieb in Form schneiden. Im Herbst ist evtl. nochmals ein Korrekturschnitt notwendig.
  • Bei Garten-Bonsais und anderen wertvollen Gehölzen am besten vom Fachmann beraten lassen. Hier muss der Schnitt zur richtigen Zeit oder besonders behutsam durchgeführt werden, um den Charakter der Pflanzen zu erhalten.