Wundheilendes Harz aus der Zistrose

Die Zistrose (bot. Cistus) ist ein typisches Kleingehölz aus dem Mittelmeerraum. Entlang der Weihrauchstraße wird ihr wertvolles Harz, das Labdanum, gesammelt und zusammen mit Weihrauch vor allem bei spirituellen Festen verräuchert. Auch die Ägypter kannten sie bereits als Räucherkraut und vor Chr. diente sie als wertvolle Grabbeigabe.

Zistrosen lieben trockene, sandige, eher magere Böden und stehen gerne vollsonnig, auf keinen Fall im Zug. Den Winter überstehen sie auch bei uns mit einer Laubdecke auf dem Wurzelstock. Gelegentlich werfen sie ihr Laub im Herbst ab, treiben jedoch im Frühjahr wieder willig aus. Bei einer Pflanzung im Kübel muss Staunässe unbedingt vermieden werden.

Die schönen Duftgehölze blühen von April bis Juli mit leicht bis kräftig rosa oder weißen Blüten. Die Blüten sind eine herrliche Bienen- und Insektenweide. Zistrosen wachsen als buschige, dicht verzweigte Halbsträucher, die bis zu 90 cm hoch werden können und grünes bis graugrünes, bei Abrieb duftendes Laub tragen.

Die Heilwirkung

Bereits in der Antike wurde das Harz der Zistrose (Labdanum) zur Beschleunigung der Wundheilung und bei Hautkrankheiten verwendet. Heute werden aus den Blättern Tee und Öl hergestellt. Die Blätter sind leicht klebrig, was auf ihren hohen Harzgehalt hinweist.

Zistrosen-Tee wirkt auf zahlreichen Ebenen. Enthaltene Antioxidantien schützen die Darmoberfläche, stärken das Immunsystem und sorgen zu Beginn einer Erkältung dafür, dass sich Krankheitserreger nicht weiter vermehren. Seine Polyphenole halten Blutgefäße frei von Ablagerungen, regulieren den Cholesterinspiegel und können Schwermetalle binden und aus dem Körper schleusen.

Als Mundspülung entfaltet ein starker Tee-Sud seine antiseptische Wirkung bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum und als Waschung bei Akne und Neurodermitis sorgt er für einen strahlenden Teint und ein glatteres Hautbild.

Wie wird Zistrose verwendet?

Für einen Tee 2 EL getrocknete Blätter mit 1 l kochendem Wasser aufgießen und 5 Min. ziehen lassen.
Für Hautauflagen und Mundspülungen 10 g getrocknete Blätter mit 0,5 – 1 l Wasser aufkochen und 5 - 10 Min. sanft köcheln. Durch ein feines Sieb in Flaschen abfüllen und im Kühlschrank aufbewahren.

Cistus incanus ssp. tauricus.

Cistus incanus ssp. tauricus.