Ziergehölze für kleine Gärten

Besitzer kleiner Gärten unter 150 Quadratmetern haben oft Probleme, schöne Ziergehölze zu finden, die nicht zu groß werden. Gerade unter den frühjahrsblühenden Zwergformen von Strauch und Baum gibt es da noch einiges zu entdecken, denn sie wachsen langsam und bieten oft noch weitere Vorteile.

Da der Platz in einem kleinen Garten sehr begrenzt ist, kommt es darauf an, dass Gehölze darin gleich mehrere Funktionen erfüllen: Sichtschutz, Blüte, Duft und Herbstfarbe, im besten Fall auch Nahrung und Schutz für Wildtiere. Die Gruppe der frühjahrsblühenden Laubgehölze ist in dieser Hinsicht weitaus interessanter, als es der immergleiche Hinweis auf Forsythie, Felsenbirne und Zaubernuss vermuten lässt. 

Mit steigenden Temperaturen im Jahresmittel wird es auch zunehmend möglich, empfindlichere Gehölze an vielen Orten zu pflanzen, zumal kleine Gärten oft geschützt zwischen Gebäuden zu finden sind. Vor einer Südwand herrschen etwa mildere Temperaturen, als mitten auf einer Wiese mit kalten Nordwinden.

Alle vorgestellten Gehölze sind schnittunempfindlich, winterhart und langsamwachsend mit 10 bis maximal 30 Zentimetern Jahreszuwachs.

Die Winterblüte, Chimonanthus praecox: Dieser aus Asien stammende Strauch blüht oftmals bereits vor Weihnachten und bietet Insekten viel Nektar. Die Blüten sind 2,5 Zentimeter groß und duften intensiv nach Hyazinthe und Jasmin. Besonders bei Windstille ist der Duft im Garten deutlich zu spüren.

Der tief wurzelnde Kleinstrauch ist schnittverträglich, stellt kaum Ansprüche an den Boden und wird im Alter etwa 3 Meter hoch und 2 Meter breit. Je sonniger die Winterblüte steht, desto mehr Blüten bildet sie aus, dennoch verträgt sie auch Halbschatten, am liebsten mit humosem, frischem Boden.

Zu trockene Verhältnisse oder Staunässe sagen ihr nicht zu. Perfekt sieht die gelb-rote Blüte aus, wenn der Boden darunter mit einem immergrünen Bodendecker bedeckt ist.

Die Winter-Duft-Heckenkirsche, Lonicera x purpusii, wird maximal 2 - 3 Meter breit und hoch, aber nur dann, wenn sie nicht in Form geschnitten wurde. Sie kann nämlich auch als Hecke gezogen werden. Die weißen Blüten des robusten Strauches öffnen sich von Februar bis März und duftet stark nach Zitrone und Vanille. Das Insektennährgehölz ist pflegeleicht, passt sehr gut in Naturgärten, und steht am liebsten sonnig bis halbschattig in frischer, druchlässiger, humoser Gartenerde.

Im Herbst bekommt der Strauch eine intensiv gelbe Färbung. In strengen Wintern ist ein leichter Winterschutz ratsam. Da die Winterheckenkirsche wie die Forsythie am einjährigen Holz blüht, sollten die Triebe nach der Blüte zurückgeschnitten werden, um mehr Blüten zu fördern.

Die Niedrige Scheinhasel (Corylopsis pauciflora) wirkt ähnlich wie eine Haselnuss, hat aber deutlich hübschere Blüten und wird lange nicht so groß. Sie bleibt mit 1,5 Metern Höhe und Breite im Alter doch recht kompakt und steht auch gerne in Sonne bis Halbschatten. Der leichte Primelduft der Blüten zieht im März und April zahlreiche Bestäuber an, im Herbst besticht die goldgelbe Färbung der Blätter. Sowohl in Einzelstellung als auch im Vorgarten, etwa vor einer Hauswand, ein wunderschönes Gehölz.

Wer die klassische Kirschblüte liebt, aber keinen Platz für eine ausgewachsene Kirsche hat, dem sei die Kurilen-Kirsche 'Brilliant' (Prunus kurilensis 'Brilliant' CAC) empfohlen. Die kleinwüchsige Zierkirsche blüht überreich im März und April. Die Blüten öffnen sich in rosa und werden später reinweiß.

Wie alle Kirschen ist sie ein Insektenmagnet. Mit 1,5 bis maximal 3 Metern Höhe bleibt sie kompakt und bietet zudem eine tolle orangerote Färbung im Herbst. Diese Kirsche kann auch im Kübel gezogen werden und bleibt recht schmal, sie ist also auch eine gute Wahl für die Terrasse.

Schwarze, sehr gesunde Früchte aufgrund ihres hohen Tanningehalts trägt die kahle Apfelbeere, Aronia melanocarpa. Sie sind vielseitig verwendbar. Zudem wird das Laub im Herbst orangerot. Der Strauch macht sowohl als Hecke als auch in Einzelstellung eine gute Figur und blüht im März/April in weiß.

Alle Blasenspieren sind gut für kleine Gärten geeignet. Unter Physocarpus opulifolius finden Sie eine große Auswahl an Blatt- und Blütenfarben. In der Regel werden die pflegeleichten und winterharten Sträucher nicht größer als 2,5 Meter und 1,5 Meter breit, je nach Sorte bleiben sie auch kleiner. Die Blüten locken zahlreiche Bestäuber an und erscheinen im Mai. Sehr interessante Blattschmuckpflanze.

Haben Sie Fragen? Unser Gehölz-Expertenteam berät Sie gerne.

 

 

Physocarpus opulifolius 'Amber Jubilee' R

Physocarpus opulifolius 'Amber Jubilee' R