Bodenpflege

Er sollte eigentlich in jedem Frühjahr besondere Aufmerksamkeit genießen: der Gartenboden.

Nun ist es Zeit, ihn zu pflegen und auf Vordermann zu bringen, denn von ihm hängen Wachstum und Gedeihen der Pflanzen maßgeblich ab. Besonders jetzt nach dem Winter, wenn der Boden wieder etwas abgetrocknet und damit leichter zu bearbeiten ist. Ein guter, humusreicher Gartenboden ist nämlich nicht nur die Grundlage für optimales Pflanzenwachstum, sondern außerdem ein wichtiger Faktor in Sachen Klimaschutz. Denn seine Fähigkeiten sind Vielseitig!

Guter Gartenboden

  • hält in optimalem Verhältnis die Feuchtigkeit lange im Boden
  • speichert Nährstoffe, unter anderem sehr viel Kohlenstoff
  • liefert die Lebensgrundlage für Millionen Mikroorganismen, die organisches Material zersetzen
  • transportiert Wasser in tiefere Bodenschichten und wirkt so gegen Überschwemmung
  • bindet Schadstoffe
  • sorgt in Symbiose mit den Pflanzen für gutes Klima und kühlt bei Hitze
  • ist Teil eines gesunden Ökosystems im Garten und beherbergt viele Lebewesen

Die Pflege ist nicht kompliziert, wenn man weiß, was für einen Gartenboden man hat. Bei der Bestimmung hilft die Knetprobe: Man nimmt ein wenig Erde in die Hand und knetet sie zwischen den Fingern.

Ist die Erde locker und rieselt hinunter, so ist der Boden hautsächlich sandig und enthält wenig Ton. Lässt sich die Erde zwar kneten, fällt dann aber doch auseinander, so haben Sie ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Sand, Lehm und Ton. Lässt sich die Erde zu einer festen 'Wurst' kneten, dann überwiegt der Lehmanteil, sie haben einen schweren Boden.

Maßnahmen:

-      Sand und Kompost einarbeiten bei schweren, nährstoffarmen Böden, sowie umgraben, um den Sauerstoffgehalt zu verbessern und das Wasser besser zu leiten.

-      Mit Gründüngung arbeiten. Hier sind besonders die Hülsenfrüchtler (Leguminosen) gefragt, welche den Boden mit Stickstoff anreichern und tiefgründig lockern.

-      Frühzeitig aufkeimende Wildkräuter und andere unerwünschte Konkurrenz in den Beeten entfernen. Es spart später viel Zeit, wenn man im Frühjahr gründlich ist.

-      Düngen, doch mit Sinn und Verstand! Nicht einfach wahllos chemischen Dünger auf den Boden schütten, das würde diesen nur überlasten und das Grundwasser mit    dazu. Die Folge: Kümmerwuchs und viele Krankheiten. Viel besser ist es, einen guten organischen Dünger als Granulat zu verwenden, aber erst, wenn es so warm ist,  dass die Bodenlebewesen bereits arbeiten können (+ 5 bis  + 10 Grad). Dieser wird oberflächlich eingearbeitet. Weitere Düngemöglichkeiten ergeben sich aus einer Bodenanalyse im Labor. Oder Sie fragen unsere Berater im CampoVerde.

-      Kompostieren: wer keinen eigenen Kompost hat, kann diesen auch fertig kaufen. Sie finden unseren Gartenkompost im Frühjahr bei der Erde im unserem Gartencenter CampoVerde. Eine Anleitung für selbst hergestellten Blätter-Kompost finden Sie hier.

-      Mulchen: entweder mit Sand, Splitt oder organischem Material wie Rindenmulch, Gartenfaser oder gehäckseltem Grünschnitt. Gut abgedeckter Boden trocknet weniger aus, die Bodenlebewesen sind geschützt und können besser arbeiten, es gibt kaum Erosion.

-      PH-Wert messen und gegebenenfalls den PH durch Beigabe von Kalk erhöhen.

-      Hornspäne oder Hornmehl sind ein idealer Nährstoff-Lieferant, besonders bei stark zehrenden Pflanzen. Auch im Gemüsebeet ist es ratsam, diese jetzt leicht in den    Boden einzuarbeiten, damit sie bis zum Wachstumsbeginn zersetzt werden.

Wer regelmäßig mulcht und die Erdoberfläche immer wieder leicht aufgräbt, spart laut Studien bis zu 30 Prozent Gießwasser. Wichtig auch: die Beete sollten dicht bewachsen sein, dies wirkt der Erosion entgegen und fördert die Bodenlebewesen. Bitte möglichst keine chemischen Insektizide verwenden, die würden die Mikrofauna gleich wieder zerstören. 

Interessanter Fakt: Boden gilt als artenreichstes Ökosystem der Welt, nur etwa 1 Prozent der im Boden stattfindenden Prozesse und Organismen sind heutzutage erforscht. Das ist weniger, als über den Meeresboden bekannt ist.  

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