Lebensbereiche

Je nachdem, wie trocken, frisch oder feucht der Boden ist, geben die Zahlen hinter den Lebensbereichen Aufschluss über den Bodentypus.

Gehölz (G):

Werden üblicherweise als Wald oder Wäldchen bezeichnet. Im lichten Schatten oder Halbschatten, vornehmlich unter locker aufgepflanzten Bäumen, gedeihen viele Waldstauden sehr gut. Die verrottenden Blätter der Bäume sorgen für den erforderlichen humosen Boden und sollten nicht entfernt werden.

Gehölzrand (GR):

Am Rande von Baum- und Strauchgruppen, vielfach in gutem, humosem Boden finden zahlreiche Stauden optimale Standortverhältnisse. Zu beachten ist, dass einige Arten mehr den offenen, sonnigen, warmen, südseitigen Gehölz-Rand bevorzugen, andere gedeihen besser im kühlen, halbschattigen, nordseitigen oder dem wechselschattigen Gehölzrand. Ähnliche Bedingungen, meist ohne Wurzeleinwirkungen von Bäumen, herrschen im Bereich von Mauern und Hauswänden.

Freifläche (Fr):

Außerhalb der Standorte von Bäumen und Sträuchern, auf freien, sonnigen Flächen gibt es vielfältige Situationen, in denen Stauden günstige Lebensbedingungen finden. Je nach Feuchtgehalt oder Wasserhaltekraft des Bodens werden unterschieden: Stauden für trockene, durchlässige Böden, oft auch Hanglagen, Fr1, Stauden für normale, frische Böden, Fr2, oder Stauden für feuchte Böden, Fr3, außerdem Stauden für trockene, kalkhaltige Böden und warme, sonnenseits geneigte Flächen der Steppen-Heide, SH, oder Stauden für nährstoffarme, bodensaure, sandige Flächen der Heide, H.

Steinanlagen (St):

mit den Unterbereichen Felssteppe, Matten, Mauerkronen und Steinfugen.

Viele Stauden fühlen sich im Bereich der Steine wohl. Manche sind nässeempfindlich und wachsen deshalb am besten in einem von Kies bzw. Felsbrocken durchsetzten Boden, den Felssteppen, FS. Andere gedeihen selbst in flachen Bodenschichten über Fels oder größeren Steinen, den Matten (Felsmatten), M. Einige Pflanzen eignen sich bestens zum Pflanzen hinter den Mauer-Kronen von Trockenmauern, MK, oder in deren Steinfugen, SF. Viele Stauden des Lebensbereiches Steinanlagen eignen sich auch für Trogbepflanzungen und ähnliche Gefäße.

Alpinum (A):

Einige herrliche, aber auch anspruchsvolle, oft nicht sehr konkurrenzfähige Stauden finden die besten Standorte in unterschiedlichen, meist kleinräumigen Flächen des Alpinum, A.

Beet (B):

Für die in Gärten am häufigsten anzutreffende Standortsituation, dem Beet, gibt es eine große Zahl herrlicher Stauden mit stattlichem Habitus und prachtvollen Blüten. Sie benötigen einen humosen, nährstoffreichen Boden, dessen Oberfläche durch flaches Hacken oder gelegentliches Graben offen gehalten werden sollte.

Hinweis: In einigen Lebensbereichen gibt es Stauden mit beetstaudenähnlichem Charakter, die meist durch stattliche Erscheinungen, üppigen Wuchs und oft durch auffällige Blüten sehr wirkungsvoll, aber auch etwas anspruchsvoller sind. Ihrem Lebensbereichkennzeichen wird ein -b- hinzugefügt.

Wasserrand (WR):

Es gibt Stauden, die perfekt im feuchten Umfeld überleben können. Für Situationen, die durch große Bodenfeuchtigkeit gekennzeichnet sind, wie etwa am Rande von Teichen und Bächen, an Ufern, oder in der sehr flachen Flachwasserzone. Einige Arten, die Sumpfpflanzen, bevorzugen mehr die äußeren Randbereiche mit feuchtem bis nassem, zeitweise abtrocknendem Boden, WR4. Andere, die Röhrichtpflanzen, fühlen sich im dauernassen Boden oder im flachen Wasser wohler WR5.

Wasser (W):

Für alle im Gartenteich üblichen Wassertiefen gibt es geeignete Stauden. Die Artenvielfalt ist in verschiedene Gruppen unterteilt:

  • Flachwasser- und Seichtwasserpflanzen (W1 bis W5), je nach Tiefe, in der sie üblicherweise wachsen.
  • Schwimmblattpflanzen, sie wurzeln im Boden, ihre Blätter liegen überwiegend auf der Wasseroberfläche, W6.
  • Untergetauchte Pflanzen (submers), ihre Triebe und Blätter sind überwiegend unter der Wasseroberfläche, die Pflanzen wurzeln zumeist im Boden, W7,
  • wenige sind freischwimmend, W8.