Neuen Teich 'impfen'

 Ja, auch Teiche oder Mini-Teiche können geimpft werden. Das Wasser aus einem funktionierenden Teich ist voll mit Mini-Wasserpflanzen und Kleinstlebewesen, es kann wie ein Startpaket für das neue Biotop wirken. Ein paar Milliliter genügen schon.

Wer sich die Mühe macht, aus einem bestehenden Teich etwas Wasser in ein Glas zu schöpfen, der sieht sofort: Das Wasser ist keineswegs "leer"! Da schwimmen Mini-Algen, so genannte Schwebealgen, Wasserflöhe tanzen herum und mit ihnen kleine Larven von verschiedenen Wassertieren.

'Impft' man einen neuen Teich gleich mit belebtem Wasser aus einem anderen, wirkt sich das schnell sehr positiv auf die Wasserqualität aus. Andernfalls dauert es deutlich länger, bis neue Miniteich im Gleichgewicht ist. 

Was schwimmt im Teichwasser? 

Wasserflöhe sind kleine Krebse, es gibt davon unterschiedliche Arten. Sie ernähren sich von Schwebeteilchen, Algen und Pflanzenresten. Damit halten sie das Gewässer sauber. Ihrerseits bilden sie die Ernährungsgrundlage von etwas größeren Wassertieren. 

Schwebealgen ernähren sich von gelösten Nährstoffen im Wasser. Sie sind in den meisten Teichen vorhanden und gehören zur Wasserfauna. Gerade im Frühling, wenn die Wasserpflanzen noch nicht so weit sind, färben sie den Teich hellgrün und entfernen mit ihrem Wachstum viele überschüssige Nährstoffe. Eine solche Färbung des Wassers ist im Frühling völlig normal.

Nur, wenn es zu viele Nährstoffe gibt, besipielsweise im Herbst nach dem Blattfall, können sie in Massen auftreten. Dann sollte man einen Teil des Wassers in die Gartenbeete schütten und ein wenig neues Wasser nachgießen (bei Mini-Teichen). Bei größeren Teichen hilft es, abgestorbene Pflanzen sowie Schlamm gut zu entfernen. Nach ein paar Tagen ist der Spuk meist wieder vorbei.

Ein ganz wichtiger Bestandteil des Impfwassers sind Wasserbakterien und Mikroorganismen. Sie sind zuständig für die Verarbeitung von gelösten Mineralstoffen im Wasser und die wirklichen Wasserfilter. Sie leben meist im Schlammbereich, kommen aber auch frei im Wasser vor und als dünner Film auf allen Oberflächen im Teich. Wenn sie in ein neues Gewässer umziehen, können sie praktisch gleich mit der Arbeit beginnen. Die Wasserbakterien sorgen dafür, dass auch kleine Mini-Teiche sich nicht in eine stinkende Brühe verwandeln, sondern gesund bleiben.