Wild West im Staudenbeet

Ein Präriegarten sieht nicht nur schön aus, er ist auch pflegeleicht. Pflanzen aus Amerikas trockenen Savannen bringen von Natur aus eine hohe Toleranz gegenüber Hitze, Kälte, Trockenheit und mageren Böden mit. Damit bieten sie beste Voraussetzungen für wenig Pflegeaufwand und sind sowohl für Anfänger, als auch für erfahrene Gartenbesitzer empfehlenswert.

Zwar ist die Blütenhochphase im Präriegarten im Juli und August. Aber mit der richtigen Pflanzenauswahl blüht und grünt es von Anfang März bis Ende November.

Um den Frühjahrs- und Frühsommeraspekt zu unterstützen eignen sich Bartfaden (Penstemon), Blaue Färberhülse (Baptisia), Blausternbusch (Amsonia), Karthäusernelken (Dianthus carth.) und Lupinen. Auch Federgras (Stipa) bringt einen frühen Gräseraspekt ins Präriebeet. Für Farbe und Abwechslung können zu dieser Zeit zudem Blumenzwiebeln zwischen den Präriegewächsen sorgen. Sie brauchen nur wenig Platz und bieten Insekten wichtige Pollen und Nektar. Je wilder der Charme, desto besser passen sie ins Gartenbild: Wild-Tulpen (Tulipa sylvestris, Tulipa linifolia), Moschus-Narzisse (Narcissus moschatus), Sizilianische Honiglauch (Allium siculum), Präriekerze (Camassia leichtlinii) und Sternkugel-Lauch (Allium christophii) bzw. Goldlauch (Allium moly).
Ab Juli zeigen sich dann die typischen Präriestauden von ihrer schönsten Seite. Wolfsmilch (Euphorbia), Purpursonnenhut (Echinacea), Duftnessel (Agastache), Sonnenblumen und –bräute (Helenium) leuchten um die Wette. Margeriten und Astern beenden den Blütenreigen.

Und natürlich immer dazwischen: wogende Gräser. Ihr Anteil darf gerne bei 30 bis 40 Prozent liegen. Hier bieten sich Pfeifengras (Molinia), Zittergras (Briza), Ränkegras (Achnatherum), Tautropfengras (Sporobolus) und Federgras (Stipa) für trockene Standorte an. Auf nährstoffhaltigeren und frischeren Böden gedeihen Rutenhirse (Panicum), Federborstengras (Pennisetum), Japanisches Blutgras (Imperata) und Reitgras (Calamagrostis).

Das Ende der Blütezeit ist nicht gleich das Ende der Präriegartensaison. Die vertrockneten Blütenstände der Stauden und Gräser bleiben den Winter über stehen, denn sie bieten nicht nur wertvolle Nahrung für die Vögel, sondern bilden mit Raureif verziert wundervolle Naturskulpturen. Zurückgeschnitten wird dann im Februar, wenn die ersten frühjahrsblühenden Zwiebelpflanzen zu erwarten sind.

Ein Präriegarten lässt sich im Prinzip auf den meisten Flächen realisieren, vorausgesetzt es scheint mindestens vier Stunden pro Tag die Sonne auf das Beet. Ein zu nahrhafter Boden kann durch Einarbeiten von Sand und Kies abgemagert werden. Ist dies zu aufwändig, wird die Humusschicht des Oberbodens abgetragen. Zurück bleibt ein nährstoffarmer, mineralischer Untergrund. Wichtig ist vor allem, dass Regenwasser gut versickern kann. Besonders im Winter bekommen den Pflanzen nasse Wurzeln gar nicht. Am eindrucksvollsten wirken Präriebeete auf großer Fläche. Für eine Hochgrasprärie auf fruchtbarem, eher frischem Boden sollten 6-7 Pflanzen pro Quadratmeter eingeplant werden. Und für eine Kurzgrasprärie auf nährstoffarmer Erde bis zu 12 Pflanzen/m2. Wer wenig Platz hat, kann auch mit einem kleinen Pflanzenmosaik Wirkung erzielen.
In den ersten zwei Jahren können Unkräuter gelegentlich zum Problem werden, da die Stauden und Ziergräser noch nicht dicht miteinander verwachsen sind. Eine etwa fünf Zentimeter starke Schicht aus mineralischem Mulch verhindert deren Auflaufen und hält zudem die Feuchtigkeit im Boden. Geeignete Materialien sind Natursteinschotter oder Lavasplitt.

Im CampoVerde erwartet Sie eine großes Sortiment an Präriestauden und Gräsern. Also gleich rauf auf's Pferd und den Wilden Westen ins Staudenbeet geholt!