Laubkompost ganz einfach selbst gemacht

Es ist wieder soweit: im Garten und auf Balkon und Terrasse fallen die Blätter in Massen. Auf Wegen, auf Beeten mit empfindlichen Pflanzen oder auf dem Rasen sollten sie entfernt werden, doch wohin damit? Bitte nicht in die Biotonne! Hier lesen Sie, wie man Laub ganz leicht kompostiert.

Laubkompost ist locker und fluffig und wird sehr viel leichter zu Humus als gewöhnlicher Kompost. Laub sammeln, wegpacken und ein Jahr warten - so einfach geht das. Was in England fast schon Standard ist, wird leider hier in Deutschland noch viel zu selten umgesetzt. Durch seine lockere Struktur lässt der so entstandene Humus viel Sauerstoff an die Wurzeln, gibt etliche Nährstoffe ab und sorgt durch das holzige Zusatzmaterial für eine gute Wasserdurchlässigkeit. Und das Ganze ist kostenlos!

In der Regel hat der so entstandene Kompost einen recht niedrigen PH-Wert, weshalb er für Pflanzen verwendet werden sollte, die einen sauren Boden bevorzugen. Mit etwas Rasenschnitt gemischt, der viel Stickstoff enthält, wird er zu einer wertvollen Beigabe im Frühjahrsbeet oder für die Topfpflanzung. Will man den Laubhumus zusätzlich im PH-Wert anheben, kann auch etwas Kalk bei der Ausbringung beigemischt werden.

Auch wenn Sie nur wenig Platz haben, können Sie ganz leicht Laubkompost herstellen. Zum Schutz der Insekten und kleinen Tiere, die sich darin verstecken, sollte man das Laub lieber mit dem Rechen als mit Laubbläser oder Laubsauger aufsammeln. Unter Hecken und Sträuchern lässt man es besser liegen, dort kompostiert es von alleine.

So gehen Sie vor:

  • Sammeln Sie nasses oder feuchtes Laub ohne offensichtliche Schädlinge oder Krankheiten. Sollten doch kleine Pilzspuren daran sein, wie etwa Rosenrost-Spuren an Rosenblättern, so ist das nicht weiter schlimm. Viele Keime und Pilzsporen werden durch die Kompostierung unschädlich gemacht. 
  • Laub mit hohem Anteil an Gerbsäure, wie das von Eiche, Gingko, Rosskastanie oder Walnuss, kompostiert ebenfalls, es dauert nur deutlich länger. Es sollte daher mit anderem, leichter verrottendem Laub gemischt werden. 
  • Nun wird alles in einen Drahtkorb, einen dunklen Plastiksack mit ein paar Löchern, (bspw. leere Erdsäcke), eine Kiste oder auf ein leeres Beet gepackt, und zwar schichtweise. Erst eine dicke Schicht Laub, dann ein wenig Holzhäcksel, eine Schicht Rasenschnitt, und wieder Laub. Fest zusammendrücken und gut anfeuchten, dann abdecken.

Am Besten ist es, wenn die Sonne auf den Kompostbehälter scheint, das beschleunigt die Prozesse im Inneren. Das Laub darf jedoch nicht austrocknen! Daher sollte es immer wieder kontrolliert und gegebenenfalls nachgewässert werden, da es sonst nicht verrottet. Ab und zu kann der Laubkompost etwas durchmischt werden. Nach einem halben Jahr wird er zu Kompostmulch, der schon verwendet werden kann. Doch meist lohnt sich das Warten. Rieselt der Humus ganz leicht durch die Finger und riecht er gut nach frischer Erde, dann ist er fertig.

Sehr praktisch: Wenn man in der Garage noch etwas Platz hat, kann man ein paar mit Laub gefüllte Säcke dort abstellen und (fast) vergessen. Ist der Humus fertig, kann er gleich verwendet werden, um die Tulpentöpfe für das nächste Jahr damit zu bepflanzen.

Kostenlos und in rauen Mengen vorhanden: wertvolles Laub

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