Durch die Bienenbrille sehen

Bienen sehen die Natur buchstäblich mit anderen Augen als wir Menschen. Während uns rote Blüten ansprechen, nehmen Bienen die Farbe Rot als Schwarz wahr.

Gelb hingegen ist für sie „Purpur" und zieht sie besonders an. Geht man im Frühling durch den Garten, entdeckt man viele Pflanzen mit gelben Blüten. Dazu gehören Winterlinge, Krokusse, Schlüsselblumen, die Sal-Weide und andere, auf die Hummeln, Honig- und Wildbienen fliegen. Sie liefern ihnen beizeiten nicht nur Nektar, sondern auch Pollen als eiweißreiches Futter für den Nachwuchs. Außerdem nehmen sie ultraviolettes Licht wahr. Durch diese Fähigkeit entstehen Muster auf den Blütenblättern, die für das menschliche Auge unsichtbar bleiben. Die dunklen Bereiche, die kein UV-Licht absorbieren, werden als „Saftmale" bezeichnet: Ein von der Natur perfekt ausgeklügeltes Informationsleitsystem, das den Bienen den besten Landeplatz und sicheren Weg zur Nektarquelle weist.

Außerdem stehen Hummeln und Co. auf einfache Blüten, in denen sie mühelos an Nektar und Pollen herankommen.

„Variatio delectat" kann man bei Bienen nun nicht gerade behaupten. Nicht dass sie Kostverächter wären, aber sie stehen eher auf die gleichen Blüten – auch „Blütenstetigkeit" genannt. Der Grund ist nachvollziehbar: Kommt eine Biene in den Stock zurück, macht sie die anderen auf ein leckeres Nahrungsangebot aufmerksam und übergibt eine Kostprobe. So können auch die nachfolgenden Bienen die gewählte Pflanzenart anfliegen. Daher empfehlen wir Ihnen, von einer Pflanzenart lieber mehrere in Ihren Garten zu setzen, denn dadurch wird er bienenfreundlicher. Die fleißigen Helfer werden es Ihnen danken, da sie sich nicht ständig umorientieren müssen.




Durch die Bienenbrille sehen